Was inspiriert euch, Thomas Wirtz & Frédéric Wiegand, Founder & Creative Director von aerosoap?

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Mit wem würdet ihr gern zu Abend essen?
Am liebsten würden wir einmal mit Frei Otto ein Picknick hoch oben auf dem Zeltdach des Münchner Olympiastadions machen und uns dabei über Minimalflächenspannung von Seifenblasen austauschen. Aber wir fürchten, da kommen wir leider etwas zu spät.

Unser liebstes Gericht, um dabei gute Gespräche zu führen:
Bulgogi vom Tischgrill, da durch die Nähe zum Feuer eine fast schon archaische Lagerfeueratmosphäre entsteht bei der es sich gut und ausgiebig unterhalten lässt. Darüber hinaus kann sich im Nachhinein auch niemand über einen missglückten Garpunkt beschweren.

Wovon lasst ihr euch inspirieren und was treibt euch an?
Am meisten lassen wir uns von alltäglichen Beobachtungen inspirieren. Allgegenwärtige, vermeintlich banale physikalische Prozesse. Der Strudel von abfließendem Wasser, das denaturierende Ei in der Pfanne, das Rosten einer Blechdose auf dem Balkon. Es gibt so viele schnelle oder langsame Veränderungsprozesse um uns herum, die wir alle von Geburt an kennen und mit denen wir unsere Welt ordnen. Diese Prozesse bergen unserer Meinung nach großes Potential für eine Gestaltung, die bei jedem ähnliche Reaktionen oder Emotionen auslöst, eine universelle Spache. Das treibt uns als Gestalter an.

Einsatz für Nachhaltigkeit – das finden wir unterstützenswert(Projekt/Institut/Unternehmen/Person/Technologie):
Plastik und seine Auswirkungen auf Natur und Umwelt ist ein nach wie vor großes Thema, dem sich die Organisation „Plastic Bank“ auf intelligente und soziale Weise angenommen hat. Von der „Crowd“ gesammeltes Plastik wird gegen Waren oder Bares getauscht und anschließend aufbereitet und recycelt. Auf diese Weise wird Menschen mit einem sehr geringen Lebensstandard eine Perspektive geboten und gleichzeitig der Einsatz von neuem Plastik reduziert. Ein großartiger und unterstützenswerter Ansatz!

Ein:e Künstler:in, der/die uns gerade beschäftigt:
Wir sind von Carina Shoshtarys künstlerischen und kuratorischen Arbeit als Gründerin von „Fashion for Bank Robbers“ sehr begeistert. Sie ist für uns der Beweis, dass die Pandemie auch positive Auswirkungen in Form von neuen Begegnungen mit sich bringen kann. Wir haben sie durch eines unserer Projekte, die Soap Mask, auf Instagram kennengelernt. Es folgten viele und lange Telefonate und Videokonferenzen, bei denen wir uns mit ihr über persönliche und gestalterische Entfaltung und vieles mehr ausgetauscht haben. 

Eure technische Lieblings-Innovation?
Nach der Erfindung des Rades und der Glühbirne ist das definitiv der 3D-Drucker. Er ermöglicht es uns, all die Materialprozesse, die wir zur Gestaltung einsetzen, in Form von Maschinen steuerbar zu machen. Der 3D-Drucker läuft bei uns quasi Tag und Nacht.

Euer Unwort des Jahres?
„Brücken-Lockdown“. Eine Wortschöpfung, die aufgrund ihrer positiven Assoziation des Wortes „Brücke“ einen für viele wirtschaftlich und psychisch herausfordernde Situation unnötig relativiert. Unser Kandidat und Favorit für das Jahr 2021 (das Unwort, nicht der Urheber).

 

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